Jalousie
Rasema Santic, Malerei
Zu dieser Ausstellung
Jalousie bedeutet Eifersucht
, das Motiv des orientalischen Patriarchen, die Gattin nicht allein auf die Straße zu lassen. In ihren Räumen des Obergeschosses kann sie aus ornamental vergitterten Fenstern das Geschehen auf der Straße wahrnehmen. Der Passant nimmt beim Blick nach oben höchstens ein Augenpaar wahr.
Diese orientalischen Gitter waren anfangs nicht verstellbar, erst ab 1812 gab es in Paris ein Patent für verstellbare wendbare Lamellen
/ Jalousien. Von nun an lag die Eifersucht des Gatten in der Hand seiner Gattin.
Rasemas Bilder verheimlichen das, was zu sehen ist. Die Flüchtigkeit der halb verborgenen Schönen lassen sie körperlos erscheinen und drängt uns, die vom weiß blendenden Gitter geschaffene Distanz zu überwinden.
unten: Zwei Mädchen
Rasema Santic
Rasema Santic ist 1957 in Nova Varos geboren, aufgewachsen in Prijepolje im ehemaligen Jugoslawien. Dort hat sie Bildnerische Erziehung an der Pädagogischen Akademie in Montenegro studiert und anschließend zehn Jahre lang bis zum Ausbruch des Krieges 1992 als Kunstlehrerin an Gymnasien in Bosnien, anfangs in Srebrenica, hauptsächlich in Modrica, gearbeitet. Auf der Flucht von dort fand sie zunächst in Bozen, später in Graz eine gute Aufnahme. Seit 2000 lebt sie in Berlin Kreuzberg, wo sie als Künstlerin und Dozentin an Volkshochschulen tätig ist. Ihre Bilder zeigen vorwiegend Frauen und spiegeln das Kreuzberger Leben wider.
Internet www.rasema.de